Parodontologie
Früherkennung und schonende Therapie für gesundes Zahnfleisch: Als Spezialisten auf dem Gebiet der Parodontologie behandeln wir Parodontitis individuell, ganzheitlich und nachhaltig auf dem neuesten Stand der Wissenschaft – für den gesunden Halt Ihrer Zähne.
Gesundes Zahnfleisch für stabile Zähne
Parodontologie – Vorsorge, Behandlung und Erhalt
Unter Parodontitis versteht man eine Erkrankung mit entzündlichem Knochenabbau, unter welcher ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung leidet. Es können jedoch bereits auch jüngere davon betroffen sein.
Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen ohne Beschwerden ab und sie hat mehrere Ursachen. Daher hat die Früherkennung eine große Bedeutung und die Therapie erfolgt meist ganzheitlich und interdisziplinär entsprechend den individuellen Ursachen. Im Gespräch und Befund spielen daher neben den Standarduntersuchungen wie Ausmessen der Zahnfleischtaschen, Röntgenbefund und Mundhygienebeurteilung auch Themen wie z.B. Rauchen, Ernährung und Allgemeingesundheit eine Rolle.
In den meisten Fällen ist eine nicht-chirurgische Behandlung ausreichend. Bei schwereren, fortgeschrittenen Erkrankungen kann eine chirurgische Therapie empfehlenswert sein. In einigen Fällen ist es so auch möglich, Knochen wieder zu regenerieren.
Einen großen Teil der Therapie nimmt jedoch nach wie vor die Reduktion von bakteriellen Belägen und damit die Mundhygiene und professionelle Zahnreinigung sowohl zu Beginn wie auch im Anschluss als unterstützende Therapie ein. Dies wird bei uns professionell und schonend von ausgewiesenen Fachkräften mit mehrjähriger Erfahrung und modernsten Geräten durchgeführt.
Häufige Fragen zur Parodontitis und deren Behandlung
Bei einer Parodontitis kommt es zu Knochenabbau und zur Bildung sogenannter Zahnfleischtaschen. Diese misst der Zahnarzt mit einer speziellen, stumpfen Parodontalsonde millimetergenau aus. Zusätzlich wird mithilfe verschiedener Index-Systeme der Entzündungsgrad des Zahnfleisches beurteilt und gezielt nach Nischen gesucht, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

Bei der Behandlung einer Parodontitis muss in erster Linie die Ursache – meist bakterielle Beläge – beseitigt werden. Der erste und wichtigste Schritt ist daher eine Vorbehandlung, bei der im Rahmen einer erweiterten Prophylaxe zunächst eine professionelle Zahnreinigung (PZR) erfolgt. Anschließend wird ein ausführlicher Befund des Zahnhalteapparates erhoben, um den genauen Umfang der weiteren Therapie festlegen zu können.
Darauf folgt die gründliche Reinigung der Zahnwurzeln, auf denen sich Bakterien und harte Auflagerungen (ähnlich Zahnstein) befinden. In den meisten Fällen ist diese Behandlung ausreichend. In einigen Fällen können ergänzend andere Maßnahmen, z.B. Hyaluronsäure-Gel, in Anwendung kommen. Bei fortgeschritteneren Erkrankungen kann im Anschluss noch eine chirurgische Parodontitistherapie notwendig sein. Nur in sehr seltenen Fällen sind ergänzend Antibiotika notwendig.
Die Hauptursache für die Entstehung einer Zahnfleischentzündung – aus der sich eine Parodontitis entwickeln kann – ist das Vorhandensein von bakteriellen Belägen. Raucher haben ein mehr als fünfmal höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken, und der Krankheitsverlauf schreitet bei ihnen meist schneller voran.
Patienten mit Diabetes mellitus, insbesondere bei schlecht einstellbaren Blutzuckerwerten, sind ebenfalls häufiger betroffen und sollten engmaschig kontrolliert werden. Auch durch Ernährung können Entzündungen, wie z.B. eine Parodontitis, beeinflusst werden. Ein erhöhtes Risiko für akute und chronische Parodontalerkrankungen besteht zudem bei einer geschwächten Immunabwehr (z. B. Leukämie, HIV). Auch Stress kann das Immunsystem schwächen und die Entstehung einer Parodontitis begünstigen.
In seltenen Fällen liegt eine genetische Veranlagung vor. Ebenso gibt es genetische Erkrankungen wie das Down-Syndrom, bei denen Parodontitis gehäuft auftritt.
Bestimmte Medikamente können eine ausgeprägte Zahnfleischschwellung verursachen. Dabei kommt es zwar meist nicht zu Knochenabbau, jedoch wird eine Zahnfleischentzündung begünstigt.
Während der Schwangerschaft tritt Zahnfleischentzündung leichter auf und ist oft stärker ausgeprägt.
In einigen Fällen ist es möglich, den bei Parodontitis verlorengegangenen Knochen wieder zu regenerieren. Dies erfolgt meist durch die Anwendung eines speziellen Gels, das Schmelzmatrixproteine (Proteine der Zahnentwicklung) enthält. In seltenen Fällen wird die Knochenregeneration zusätzlich durch den Einsatz von Knochenersatzmaterial unterstützt.

Nach Abschluss der Parodontitis-Behandlung ist die Nachsorge der entscheidende Faktor für den langfristigen Erfolg. Dazu gehören eine konsequente Mundhygiene zu Hause und die regelmäßige professionelle Betreuung in unserer Praxis.
Der Abstand der Nachsorgetermine wird individuell anhand Ihres persönlichen Risikoprofils für eine erneute Erkrankung festgelegt. Bei diesen Terminen erfolgen jeweils eine ausführliche Kontrolluntersuchung, eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sowie – falls erforderlich – weitere unterstützende Behandlungen.
Zahnfleischrückgang kann verschiedene Ursachen haben. Daher ist es zunächst wichtig, die Ursache genau zu erkennen und – falls möglich – zu beseitigen. Zahnfleischrückgang ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch zu empfindlichen Zähnen oder Entzündungen führen.
Durch plastisch-ästhetische Parodontalchirurgie kann das Zahnfleisch wieder seine natürliche Form erhalten. Mithilfe mikrochirurgischer Techniken ist es uns beispielsweise möglich, freiliegende Zahnhälse minimalinvasiv zu decken.
Wir beraten Sie individuell und ausführlich über die für Sie passenden Behandlungsmöglichkeiten.
Eine Parodontitis ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung. Diese Bakterien oder die daraus entstehende Entzündungsreaktion können über die Blutbahn auch andere Erkrankungen begünstigen.
Studien zeigen, dass eine unbehandelte Parodontitis mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose, Schlaganfall oder Herzinfarkt verbunden ist.
Bei Diabetes mellitus kann eine Parodontitis zudem die Einstellung des Blutzuckerspiegels deutlich erschweren.
Bei Schwangeren mit einer schweren Parodontitis wurde außerdem ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten festgestellt.
Weitere mögliche Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Allgemeinerkrankungen werden derzeit intensiv wissenschaftlich untersucht.
Während der Schwangerschaft sind eine gute Mundgesundheit und regelmäßige Zahnarztbesuche besonders wichtig. Durch hormonelle Veränderungen entzündet sich das Zahnfleisch leichter und stärker. Daher ist eine gründliche Mundhygiene, ergänzt durch professionelle Prophylaxe, in dieser Zeit besonders entscheidend.
Erkrankungen im Mund – wie eine schwere Parodontitis oder Zahnschmerzen – können zudem das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.
Empfohlen werden zwei Kontrolltermine mit Prophylaxe, etwa im 3. und 8. Schwangerschaftsmonat.
Falls weitere Behandlungen notwendig sind, ist der Zeitraum zwischen dem 4. und 6. Monat am besten geeignet.
Bei Zahnschmerzen sollte sofort ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Dental Magazin 2010;28(1):50-52 · Parodontalprophylaxe in der Schwangerschaft. Kürschner A, Ratka-Krüger P. – Download der PDF-Datei