Wurzelkanalbehandlung (Endodontie)

Wenn ein Zahn entzündet oder schmerzhaft reagiert, kann eine präzise durchgeführte Wurzelkanalbehandlung den natürlichen Zahn erhalten – oft über viele Jahre hinweg. Mit modernster Technik und mikroskopischer Präzision schaffen wir die besten Voraussetzungen dafür.

Präzision im Detail. Für den Erhalt Ihrer Zähne.

Moderne Wurzelkanalbehandlung unter dem Mikroskop

Eine mikroskopische Wurzelbehandlung ist die optimale Therapie bei einem entzündeten oder schmerzenden Zahn. Auf engstem Raum gilt es, feinste anatomische Strukturen präzise zu erkennen und zu behandeln. Durch den Einsatz modernster Vergrößerungshilfen und perfekter Ausleuchtung können wir die Behandlung minimalinvasiv und gleichzeitig hochpräzise durchführen.

Mit unserem Zeiss-Operationsmikroskop und regelmäßigen Fortbildungen im Bereich der Endodontie sichern wir Ihnen eine Behandlung auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau – mit dem Ziel, Ihren Zahn langfristig zu erhalten.

Weitere fachliche Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET): www.dget.de

Häufige Fragen zur Endodontie und deren Behandlung

Was genau ist eine Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelbehandlung ist die Behandlung des Inneren eines Zahns.
Im Zahninneren verlaufen feine Blut- und Lymphgefäße sowie Nerven – zusammen bilden sie die sogenannte Pulpa, auch Zahnmark genannt.

Ist dieses Gewebe entzündet, muss es in der Regel entfernt werden. Anschließend wird der entstandene Hohlraum sorgfältig aufbereitet, gereinigt, desinfiziert und anschließend dicht verschlossen. Auf diese Weise kann der Zahn langfristig erhalten bleiben.

Wann brauche ich eine Wurzelkanalbehandlung?

Eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpa) kann verschiedene Ursachen haben – häufig sind dies:

  • Karies, die tief in den Zahn vorgedrungen ist

  • Risse oder Frakturen im Zahn

  • Ein Schlag oder Unfall, der den Zahn verletzt

Typische Anzeichen einer Entzündung (Pulpitis) sind anhaltende Schmerzen, insbesondere bei Kontakt mit heiß oder kalt.
Die Schmerzen können bis ins Ohr oder in den Kiefer ausstrahlen. Außerdem reagiert der betroffene Zahn oft empfindlich auf Druck oder Kaubelastung.

Wird eine solche Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, stirbt das Zahnmark ab – die Bakterien können sich dann im Wurzelkanal ausbreiten und zu weiteren Entzündungen führen.

Wie läuft eine Wurzelkanalbehandlung ab?

Zunächst wird ein Zugang zum Inneren des Zahns (zur Pulpa) geschaffen.
Mit einem elastischen Tuch – dem sogenannten Kofferdam – wird der Zahn isoliert. So bleibt das Behandlungsfeld trocken und frei von Bakterien, die sich im Speichel befinden.

Zur optimalen Sicht auf die feinen Strukturen im Zahninneren nutzen wir optische Vergrößerungshilfen wie Lupenbrillen oder ein Zeiss-Mikroskop. Diese Präzision ist entscheidend, da ein übersehener Wurzelkanal Bakterien zurücklassen kann – was den Behandlungserfolg gefährden würde. (Wussten Sie, dass Backenzähne bis zu fünf Wurzelkanäle haben können?)

Die einzelnen Kanäle werden anschließend mit feinen, flexiblen Instrumenten bis zur Wurzelspitze gereinigt und mehrfach mit desinfizierenden Lösungen gespült.
Zum Abschluss wird der gereinigte Hohlraum mit einem bakteriendichten, thermoplastischen Material gefüllt und der Zahn mit einer zahnfarbenen Kompositfüllung verschlossen.

Werde ich Schmerzen haben?

Die meisten Patientinnen und Patienten berichten, dass sie während der Wurzelkanalbehandlung kaum Schmerzen verspürt haben.
Das Schmerzempfinden ist zwar individuell unterschiedlich, doch die Behandlung selbst führt in der Regel bereits zu einer deutlichen Schmerzlinderung, da die Entzündung im Zahninneren beseitigt wird.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann der behandelte Zahn noch etwas empfindlich reagieren – das umliegende Gewebe ist häufig leicht gereizt, während die Heilung beginnt.
Sollten Beschwerden auftreten, verordnen wir bei Bedarf ein mildes Schmerzmittel, um die Heilungsphase so angenehm wie möglich zu gestalten.

Was passiert mit dem Zahn danach?

In manchen Fällen ist es notwendig, den behandelten Zahn zusätzlich zu stabilisieren.
Dazu kann ein kleiner Stift in einem der vorhandenen Wurzelkanäle verankert werden, um den Zahnaufbau zu sichern. Anschließend wird der Zahn mit einem hochwertigen Kompositmaterial wieder aufgebaut.

Da wurzelbehandelte Zähne etwas spröder und bruchanfälliger sind, empfiehlt sich langfristig die Versorgung mit einer Krone oder Teilkrone. So wird der Zahn stabilisiert und kann viele Jahre erhalten bleiben.

Wie viel wird die Behandlung kosten?

Die Kosten einer Wurzelkanalbehandlung hängen vom individuellen Aufwand und vom Schwierigkeitsgrad des Eingriffs ab.
In der Regel sind ein bis zwei Behandlungssitzungen erforderlich.

Trotz des hohen technischen und zeitlichen Aufwands liegen die Gesamtkosten für eine Wurzelbehandlung mit anschließendem Zahnaufbau meist unter denen alternativer Versorgungen – zum Beispiel dem Ersatz des Zahns durch ein Implantat oder eine Brücke.

Welche Prognose hat eine Wurzelkanalbehandlung?

Die Prognose hängt maßgeblich vom Ausgangsbefund und der individuellen Anatomie des Zahns ab.
Im Allgemeinen liegt die Erfolgsquote einer Wurzelkanalbehandlung bei etwa 70 – 90 Prozent.

Sollte sich trotz sorgfältiger Behandlung keine vollständige Heilung einstellen, besteht die Möglichkeit einer weiterführenden endochirurgischen Behandlung.
Dabei wird die Wurzelspitze chirurgisch entfernt (Wurzelspitzenresektion), sodass der Zahn weiterhin im Kieferknochen verbleiben und erhalten werden kann.

Welche Alternativen gibt es?

Bei einer Entzündung des Zahnmarks (Pulpa) ist das Entfernen des Zahns die einzige Alternative zum Zahnerhalt durch eine Wurzelkanalbehandlung.

Um anschließend die Kaufunktion wiederherzustellen und ein Kippen der benachbarten Zähne in die entstandene Lücke zu vermeiden, muss der verlorene Zahn in der Regel durch ein Implantat oder eine Brücke ersetzt werden.

Doch trotz aller modernen Techniken und hochwertiger Materialien gilt:
Nichts ersetzt einen natürlichen Zahn.

Veröffentlichungen

Clin Oral Investig. 2018 Apr;22(3):1263-1271.Association between high risk for preterm birth and changes in gingiva parameters during pregnancy-a prospective cohort study

Anne Brigitte Kruse  1, Anja C Kuerschner  2, Mirjam Kunze  3, Johan P Woelber  4, Ali Al-Ahmad  4, Annette Wittmer  5, Kirstin Vach  6, Petra Ratka-Krueger  4

Int J Comput Dent. 2024 Jun 6;27(2):151-159. Software-supported periodontal diagnostics with 3D CBCT compared with conventional 2D panoramic imaging and clinical diagnostics: a prospective study

Jonathan C Fleiner , Johan P Woelber , Anja C Kürschner , Hans-Christian Lux , Dirk Schulze , Christian Hannig